Shell - IP Connection

Dies ist die Beschreibung der Shell API Bindings für die IP Connection. Die IP Connection kümmert sich um die Kommunikation zwischen einem Brick Daemon oder einer WIFI/Ethernet Extension. Bevor Bricks und Bricklets über deren API angesprochen werden können muss eine IP Connection erzeugt und die TCP/IP Verbindung hergestellt werden.

Eine Installationanleitung für die Shell API Bindings ist Teil deren allgemeine Beschreibung.

Beispiele

Der folgende Beispielcode ist Public Domain (CC0 1.0).

Enumerate

Download (example-enumerate.sh)

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#!/bin/sh
# Connects to localhost:4223 by default, use --host and --port to change this

# Trigger enumerate
tinkerforge enumerate &

echo "Press key to exit"; read dummy

kill -- -$$ # Stop callback dispatch in background

Authenticate

Download (example-authenticate.sh)

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#!/bin/sh
# Connects to localhost:4223 by default, use --host and --port to change this

# Trigger enumerate with authentication
tinkerforge --secret "My Authentication Secret" enumerate &

echo "Press key to exit"; read dummy

kill -- -$$ # Stop callback dispatch in background

API

Als erstes einige Information über die allgemeine Struktur der Befehle:

tinkerforge [<option>..] <command> [<argument>..]
Parameter:
  • <command> -- string

Der Grundbefehl kennt mehrere Optionen:

  • --help zeigt allgemeine Hilfe an und endet dann
  • --version zeigt die Versionsnummer an und endet dann
  • --host <host> IP Adresse oder Hostname des Verbindungsziels, Standard: localhost
  • --port <port> Port-Nummer des Verbindungsziels, Standard: 4223
  • --secret <secret> Geheimnis für die Authentifizierung (neu in Version 2.1.0)
  • --item-separator <item-separator> Trennzeichen für Array-Einträge, Standard: , (Komma)
  • --group-separator <group-separator> Trennzeichen für Ausgabegruppen, Standard: \n (neue Zeile)
  • --array-ellipsis <array-ellipsis> Auslassung für Arrays, Standard: .. (zwei Punkte) (neu in Version 2.1.5)
  • --no-escaped-input deaktiviert escapte Eingabe von Werten (neu in Version 2.1.5)
  • --no-escaped-output deaktiviert escapte Ausgabe von Werten (neu in Version 2.1.5)
  • --no-symbolic-input deaktiviert symbolische Eingabe von Werten
  • --no-symbolic-output deaktiviert symbolische Ausgabe von Werten

Alle Befehle, außer die --help oder --version Option sind angegeben, erstellen eine TCP/IP Verbindung zum gegebenen host und port. Host und Port können auf einen Brick Daemon oder eine WIFI/Ethernet Extension verweisen.

Seit Version 2.1.0 kann die --secret Option angegeben werden, um ein Authentifizierungs-Handshake mit dem verbundenen Brick Daemon oder WIFI/Ethernet Extension durchgeführt. Ist der Handshake erfolgreich dann wechselt die Verbindung vom nicht-authentifizierten in den authentifizierten Zustand und die Kommunikation kann normal weitergeführt werden. Schlägt der Handshake fehl wird die Verbindung durch die Gegenseite geschlossen. Die Authentifizierung kann fehlschlagen wenn das Authentifizierungsgeheimnis nicht übereinstimmt oder Authentifizierung für den Brick Daemon oder die WIFI/Ethernet Extension nicht aktiviert ist. Für mehr Informationen zur Authentifizierung siehe das dazugehörige Tutorial.

Das Trennzeichen für Array-Einträge wird beim Parse und Formatieren von Arrays verwendet. Ein Array mit den drei Werten 1, 2 und 3 wird als 1,2,3 formatiert.

Das Trennzeichen für Ausgabegruppen wird beim Formatieren der Ausgabe von Callbacks verwendet. Das Trennzeichen wird vor jeder Callback-Ausgabe mit mehr als einer Zeile ausgegeben, außer der ersten, um die Ausgabe von mehreren Callback-Aufrufen zu trennen. Siehe den Abschnitt über Ausgabeformatierung für mehr Details.

Seit Version 2.1.5 kann ein Auslassungszeichen für Arrays verwendet werden, um unvollständig Arrays anzugeben. Zum Beispiel nimmt die write Funktion des RS232 Bricklets einen Array mit 60 Zeichen entgegen. Normalerweise, müssten immer alle 60 Zeichen angegeben werden. Mit einem Auslassungszeichen kann der Array unvollständig angegeben werden (z.B. t,e,s,t,..) und der fehlende Teil wird automatisch mit '\0' Zeichen aufgefüllt.

Seit Version 2.1.5 ist die escapte Eingabe und Ausgabe standardmäßig aktiviert. Zum Beispiel nimmt die write-line Funktion des LCD 20x4 Bricklet einen String entgegen. Dieser muss entsprechend des speziellen Zeichensatzes des LCDs angegeben werden. Zum Beispiel wird das Gradzeichen (°) durch ein nicht-ASCII Zeichen mit dem Wert 0xDF repräsentiert. Mit escapter Eingabe kann diese Zeichen als "\xDF" im Befehl angegeben werden. Achte darauf solche Strings in Anführungszeichen zu setzen, damit die Shell diesen nicht interpretiert. Bei aktiver escapter Ausgabe werden nicht-ASCII Zeichen in String-Werten als \x Escape-Sequenzen dargestellt.

Standardmäßig ist die symbolische Eingabe und Ausgabe aktiviert. Zum Beispiel kann die set-i2c-mode Funktion des Temperature Bricklets mit zwei verschiedenen Werten aufgerufen werden: 0 und 1. Wenn symbolische Eingabe aktiviert ist, dann werden auch noch die beiden Symbole fast (0) und slow (1) als Eingabe für diese Werte akzeptiert. Das gleiche gilt für die get-i2c-mode Funktion: Die gleichen Symbole werden für symbolische Ausgabe verwendet, wenn diese aktiviert ist.

Es gibt vier Unterbefehle: call, dispatch, enumerate und listen

tinkerforge call [<option>..] <device> <uid> <function> [<argument>..]
Parameter:
  • <device> -- string
  • <uid> -- string
  • <function> -- string

Der call Befehl wird verwendet um eine Funktion eines Bricks oder Bricklets aufzurufen. Der Befehl kennt mehrere Optionen:

  • --help zeigt Hilfe für den spezifischen call Befehl an und endet dann
  • --list-devices zeigt eine Liste der bekannten Geräte an und enden dann
  • --timeout <timeout> maximale Zeit (msec) für die auf eine Antwort gewartet wird, Standard: 2500

Wenn die --list-devices Option angegeben ist werden alle bekannten Gerätenamen für das <device> Argument aufgelistet. Zum Beispiel master-brick und ambient-light-bricklet.

Die --timeout Option erlaubt es die maximale Zeit in msec festzulegen für die auf einen Antwort auf einen Funktionsaufruf gewartet wird. Falls eine Antwort nicht rechtzeitig eintrifft, dann wird das Programm mit einem Fehler beendet.

Das <uid> Argument nimmt eine UID entsprechend dem gewählten Gerätetypen. Dies erlaubt es ein spezifisches Gerät auszuwählen. Alle verbundenen Bricks und Bricklets können mittels des enumerate Befehls entdeckt werden.

Das <function> Argument gibt an welche Funktion aufgerufen werden soll. Welche weiteren Argumente angegeben werden müssen hängt von der ausgewählten Funktion ab.

tinkerforge dispatch [<option>..] <device> <uid> <callback>
Parameter:
  • <device> -- string
  • <uid> -- string
  • <callback> -- string

Der dispatch Befehl wird verwendet um eingehende Callbacks eines Bricks oder Bricklets abzufertigen. Der Befehl kennt mehrere Optionen:

  • --help zeigt Hilfe für den spezifischen dispatch Befehl an und endet dann
  • --list-devices zeigt eine Liste der bekannten Geräte an und enden dann
  • --duration <duration> die Zeit (msec) für die eingehende Callbacks abgefertigt werden (0: Ende nach dem ersten Callback, -1: unbegrenzt), Standard: -1

Wenn die --list-devices Option angegeben ist werden alle bekannten Gerätenamen für das <device> Argument aufgelistet. Zum Beispiel master-brick und ambient-light-bricklet.

Die --duration Option erlaubt es die Zeit in msec festzulegen für die eingehende Callbacks abgefertigt werden.

Das <uid> Argument nimmt eine UID entsprechend dem gewählten Gerätetypen. Dies erlaubt es ein spezifisches Gerät auszuwählen. Alle verbundenen Bricks und Bricklets können mittels des enumerate Befehls entdeckt werden.

Das <callback> Argument gibt an welcher Callback abgefertigt werden soll.

Grundfunktionen

tinkerforge enumerate [<option>..]
Ausgabe:
  • uid -- string
  • connected-uid -- string
  • position -- char
  • hardware-version -- int,int,int
  • firmware-version -- int,int,int
  • device-identifier -- int (hat Symbole)
  • enumeration-type -- int (hat Symbole)

Der enumerate Befehl wird verwendet, um verbundenen Bricks und Bricklets zu entdecken. Der Befehl kennt mehrere Optionen:

  • --help zeigt Hilfe für den enumerate Befehl an und endet dann
  • --duration <duration> die Zeit (msec) für die eingehende Antworten abgefertigt werden (0: Ende nach der ersten Antwort, -1: unbegrenzt), Standard: 250
  • --types <types> Array von abzufertigenden Enumerierungsarten, Standard: available
  • --execute <command> Shell-Befehl der für jede eingehende Antwort ausgeführt wird

Die --duration Option ermöglicht es die Zeit (msec) festzulegen für die eingehende Antworten abgefertigt werden.

Die --types Option ermöglicht es anzugeben welche Enumerierungsarten abgefertigt werden sollen. Standardmäßig werden nur Enumerate-Callback mit enumeration-type=available abgefertigt.

Die --execute Option ermöglicht erweiterte Ausgabeformatierung. Siehe dazu den Abschnitt über Ausgabeformatierung für Details.

Der Befehl hat sieben Ausgabewerte:

  • uid ist die UID des Bricks/Bricklets.
  • connected-uid ist die UID des Gerätes mit dem der Brick/das Bricklet verbunden ist. Für ein Bricklet ist dies die UID des Bricks oder Bricklets mit dem es verbunden ist. Für einen Brick ist es die UID des untersten Bricks im Stapel. Der unterste Master Brick hat die Connected-UID "0". Mit diesen Informationen sollte es möglich sein die komplette Netzwerktopologie zu rekonstruieren.
  • position ist für Bricks: '0' - '8' (Position in Stapel). Für Bricklets: 'a' - 'h' (Position an Brick) oder 'i' (Position des Raspberry Pi (Zero) HAT) oder 'z' (Bricklet an Isolator Bricklet).
  • hardware-version in Major, Minor und Release Format.
  • firmware-version in Major, Minor und Release Format.
  • device-identifier ist der Name des Bricks/Bricklets wie er auch von der --list-devices Option der call und dispatch Befehle ausgegeben wird. Wenn symbolische Ausgabe deaktiviert ist, dann ist es eine Zahl die das Brick/Bricklet repräsentiert.
  • enumeration-type Art der Enumerierung.

Mögliche Enumerierungsarten sind:

  • available = 0: Das Gerät ist verfügbar (Enumerierung vom Benutzer ausgelöst: enumerate). Diese Enumerierungsart kann mehrfach für das selbe Gerät auftreten.
  • connected = 1: Das Gerät wurde neu verbunden (Automatisch vom Brick gesendet nachdem die Kommunikation aufgebaut wurde). Dies kann bedeuten, dass das Gerät die vorher eingestellte Konfiguration verloren hat und neu konfiguriert werden muss.
  • disconnected = 2: Das Gerät wurde getrennt (Nur bei USB-Verbindungen möglich). In diesem Fall haben nur uid und enumeration-type einen gültigen Wert.

Die Device Identifier Werte sind hier zu finden.

Fortgeschrittene Funktionen

tinkerforge listen [<option>..]

Der listen Befehlt wird verwendet um einen TCP/IP Socket zu öffnen der call, dispatch und enumerate Befehle entgegen nimmt. Dies erlaubt es die Shell Bindings als Text Protokoll Proxy für Clients wie netcat, telnet oder die NetIO Controller App zu verwenden. Der listen Befehl kennt mehrere Optionen:

  • --help zeigt Hilfe für den listen Befehl an und endet dann
  • --address <address> IP Adresse auf der gelauscht wird, Standard: 0.0.0.0
  • --port <port> Port-Nummer auf der gelauscht wird, Standard: 4217
  • --enable-host aktiviert die --host Option um IP Adresse oder Hostname des Verbindungsziels zu ändern
  • --enable-port aktiviert die --port Option um Port-Nummer des Verbindungsziels zu ändern
  • --enable-execute aktiviert die --execute Option für Getter und Callbacks

Im Listen Modus sind einige Optionen für eingehende Befehle standardmäßig deaktiviert.

Die --host und --port Optionen sind standardmäßig deaktiviert, so dass eingehende Befehle nur Verbindungen zu Hostname und Port-Nummer aufbauen können, welche beim listen Befehl angegeben wurden. Mittels --enable-host und --enable-port können diese Optionen für eingehende Befehle aktiviert werden.

Die --execute Option ist standardmäßig deaktiviert, so dass eingehende Befehle keine anderen Kommandozeilenbefehle ausführen können. Mittels --enable-execute kann diese Option für eingehende Befehle aktiviert werden.

Eingehende Befehle müssen mit \n terminiert werden. Die Ausgabe ist ebenfalls mit \n terminiert. Siehe den Abschnitt über Ausgabeformatierung für weitere Details.

Neu in Version 2.0.3.

Ausgabeformatierung

Standardmäßig wird die Ausgabe von Getter-Funktionen und Callbacks in <key>=<value>-Format ausgegeben. Zum Beispiel hier die Ausgabe eines Enumerate-Callbacks:

$ tinkerforge enumerate
uid=68yjBL
connected-uid=0
position=0
hardware-version=1,0,0
firmware-version=2,0,6
device-identifier=master-brick
enumeration-type=available

uid=eN3
connected-uid=68yjBL
position=a
hardware-version=1,1,0
firmware-version=2,0,0
device-identifier=distance-ir-bricklet
enumeration-type=available

Die --item-separator Option beeinflusst wie Arrays formatiert werden und die --group-separator Option beeinflusst wie die Ausgabe von Gruppen formatiert wird. Das obigen Beispiel zeigt zwei Gruppen getrennt mit einer leeren Zeile.

Die Ausgabe im Listen Modus (siehe tinkerforge listen) unterscheidet sich in zwei Aspekten und das Parsen auf der Client Seite zu vereinfachen:

  • es wird kein Trennzeichen zwischen Ausgabegruppen verwendet und die --group-separator Option wird ignoriert
  • einzelne Zeilen einer Ausgabegruppen werden mit \t statt \n getrennt

Dies bedeutet, dass die Ausgabe des enumerate Befehls im Liste Modus so aussieht:

uid=68yjBL\tconnected-uid=0\tposition=0\thardware-version=1,0,0\tfirmware-version=2,0,6\tdevice-identifier=master-brick\tenumeration-type=available\n
uid=eN3\tconnected-uid=68yjBL\tposition=a\thardware-version=1,1,0\tfirmware-version=2,0,0\tdevice-identifier=distance-ir-bricklet\tenumeration-type=available\n

Erweiterte Optionen

Für erweitere Ausgabeformatierung unterstützen alle Getter-Funktionen und Callbacks die --execute Option. Diese nimmt als Argument eine Shell-Befehlszeile mit Platzhaltern der für jede eingehende Antwort ausgeführt wird.

Ein einfaches Beispiel: Die aktuelle Distanz in mm eines Distance IR Bricklets in <key>=<value>-Format:

$ tinkerforge call distance-ir-bricklet eN3 get-distance
distance=473

Und jetzt mit --execute Option erweitere Ausgabeformatierung mit bc und printf:

$ tinkerforge call distance-ir-bricklet eN3 get-distance\
  --execute "echo 'scale=2; {distance} / 10' | bc | xargs printf 'current distance is %.1fcm\n'"
current distance is 46.3cm

Bevor die Befehlszeile ausgeführt wird, werden die enthaltenen Platzhalter mit den entsprechenden Werten ersetzt. Im obigen Beispiel gibt ein Aufruf von get-distance ohne --execute eine einzelne Zeile mit dem Key distance aus. Dieser Key wird auch als Platzhalter in geschweiften Klammern für die --execute` Option verwendet: {distance}.

Im Listen Modus (siehe tinkerforge listen) ist die --execute Option standardmäßig nicht verfügbar und muss über die --enable-execute Option des listen Befehls erst aktiviert werden.